Freitag, 27. Juni 2014

Nebel in der San Francisco Bay

Wenn im Sommer der Nebel durch das Golden Gate strömt - die Meerenge, über die sich die Golden Gate Bridge erstreckt - dann wird es kalt. Das verleitete Mark Twain zu dem viel zitierten Satz: "Der kälteste Winter, den ich je erlebte, war ein Sommer in San Francisco." Das ist fast nicht übertrieben. Setzt sich der Nebel auf unserem Berg fest (Berkeley liegt genau gegenüber vom Golden Gate), dann wird es auch tagsüber nicht sehr viel wärmer als 15 Grad Celsius. Meistens rollt der Nebel aber abends erst durch das Golden Gate und dann über die Bucht zu uns den Berg hoch. 


Juni Nachmittag. Berkeley im Nebel. Sehr weit kann man nicht sehen.

Das kann schon mal an einen Gruselfilm erinnern, wenn der Nebel herumwabert und man ihm dabei zuschauen kann. Es sieht aber gleichzeitig auch sehr schön aus, wenn er sich erst über die Bucht und später über die Dächer ergießt. In San Francisco kommt der Nebel, der unter den Einwohnern auch liebevoll "Karl" genannt wird, und einen eigenen Twitter-Account hat, natürlich zuerst auf. Da er sich an den Bergen festsetzt, ist in der City und der Bay Area das Klima von Stadtviertel zu Stadtviertel oft sehr unterschiedlich. In unserer Nachbarstadt Oakland kann noch gleißender Sonnenschein strahlen, während man kurz darauf in eine undurchdringliche Wolkenwand fährt und sich im Norden Schottlands wähnt. Oben auf unserem Berg frieren wir noch, während in Downtown Berkeley die Sonne bereits mittäglich warm scheint. 


In San Francisco zieht der Nebel durch die Schluchten der Hochhäuser ...


 ... und er setzt sich auch hier an den Bergen fest.



Bis das Stadtbild kaum wieder zu erkennen ist: Da waren doch mal Häuser!

Der Nebel entsteht, weil der Pazifik so kalt ist und die warme Mittagsluft sich über dem Wasser abkühlt. Er hält sich angeblich hartnäckig bis August. Dagegen sind September und Oktober die wärmsten und sonnigsten Monate an der nordkalifornischen Küste. Wir werden sehen.


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