Sonntag, 21. September 2014

We Love Lichthäuser

Unsere Tochter ist in Amerika ein großer Fan von Leuchttürmen geworden, oder besser: Lichthäusern. "Lighthouse" ist der englische Begriff. Und das ist auch zutreffend, denn die Signalgebäude sehen hier an der Westküste der USA so aus wie Häuser, mit einem kleinen, dicken Türmchen oben drauf, wo das Licht raus kommt. Soweit die Erklärung für fast Dreijährige ...


Panoramabild am Point Bonitas - zum Vergrößern anklicken!

Unser heutiger Ausflug führte uns auf die Marin Headlands und zum Point Bonita Lighthouse. Beides liegt auf der nördlichen Seite des Golden Gates, also gegenüber von San Francisco, am anderen Ende der Golden Gate Bridge. Dort lernten wir, dass außer dem gebündelten Lichtstrahl, der bis zu 18 Meilen (29 Kilometer) auf See zu sehen ist, auch ein Nebelhorn vom Leuchtturmwärter bedient werden musste. Bei dem häufigen Nebel hier eine tages- und nachtfüllende Aufgabe! Wir hatten einen kompetenten Führer, der uns verschiedene Geschichtchen über das Lichthaus und das Personl dort näher brachte.

Zum Beispiel war der 1855 gebaute erste Leuchtturm recht sinnlos, weil er ständig vom Nebel verschluckt wurde. Daraufhin musste ein zweiter, tiefer gelegener Turm gebaut werden, der bis heute in Betrieb ist. Die Linse, durch die der Lichtstrahl aufs Meer geschickt wird, ist bis heute die selbe. In den felsigen Berg, hinter dem der Leuchtturm steht, wurde von ein paar Goldminen-Arbeitern in nur acht Wochen ein Tunnel gehauen. So abgeschnitten vom städtischen Leben (damals gab es ja auch noch keine Brücke über das Golden Gate), lebte der Leuchtturmwärter mit seiner Familie in einem Häuschen, auf den steilen Klippen über dem Pazifik. Da er Angst hatte, seine Kinder könnten ins Meer fallen, band er ihnen Stricke um, wenn sie draußen spielten. Und tatsächlich musste er sie zwei, drei Mal an den Seilen wieder nach oben ziehen. Bin ich froh, dass es heute ordentliche Zäune gibt, vor allem über die Brücken auf dem Weg zum Leuchtturm!

Lustig war das Leben damals bestimmt nicht, denn nicht selten sind Schiffe an den steilen Felsen im Golden Gate, das unter der Wasseroberfläche bis zu 115 Metern tief ist, gekentert. Allein in der Zeit des Goldrausches waren es circa 300 Schiffe. 1901 forderte das größte Unglück 128 Opfer als ein Dampfschiff auf Point Diablo, in der Nähe des Leuchtturms, auflief. Bei den steilen Felsen, die wir so gesichtet haben, sind solche Unglücke gut vorstellbar!

Dass man von dem kleinen Zipfel am nördlichen Ende des Golden Gates aber auch eine herrliche Sicht auf meine Lieblingsbrücke hat, brauche ich wahrscheinlich nicht extra erwähnen. Hier meine fotografischen Eindrücke vom Tag:

























Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen