Dienstag, 6. Mai 2014

Essen in Amerika #3: BBQ






Der Thüringer in meinem Mann war beglückt! Das beste gegrillte, nein geräucherte, Gericht seines Lebens sei es gewesen. Er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus...




Wir haben unser erstes Barbecue (BBQ) gegessen. Wir meinen nicht einfach Gegrilltes, so wie der Begriff häufig in Deutschland übersetzt wird und auch außerhalb der Südstaaten in den USA gebraucht wird, nein. Wir haben Schweinefleisch gegessen, das so unbeschreiblich zart und gleichzeitig saftig war und so etwas von lecker geschmeckt hat, dass es ein Genuss gewesen ist! Denn dieses Fleisch wurde 12 Stunden im Rauch gegart. Nur durch die lange Zubereitung und die ständige Wärmezufuhr bei ca. 70 Grad Celsius kann das Eiweiß Kollagen im Fleisch gerinnen und wird so zu Gelatine. Deshalb schmeckt es so saftig. Das Fett des Schweinefleisches sorgt dafür, dass es während der 12 Stunden nicht austrocknet. Für alle Ostthüringer, die auf Mutzbraten schwören: Das hier ist besser! Zum BBQ isst man Kartoffelsalat und Kraut (zumindest in North Carolina). Was sich vielleicht deutsch anhört, und ähnlich schmeckt, hat nichts mit unserer Heimat zu tun.




Diese Art der Fleischzubereitung stammt ursprünglich aus der Karibik. Von dort gelangte sie in die Südstaaten der USA. Es gibt verschiedene Schulen für die Zubereitung (neben räuchern ist auch backen und schmoren möglich) und natürlich größtmögliche Rivalität unter den jeweiligen Anhängern. Die beste Soße, in der man das gezupfte Schweinefleisch („pulled pork“) vor dem Verzehren schwenkt, gibt es in North Carolina, so behauptet Will (der ein großer Anhänger des North Carolina Styles ist und übrigens die deutsche Fleischküche in den höchsten Tönen lobt und deshalb sogar Thüringer Roster in die USA geschmuggelt hat). Wir haben vom BBQ bei „Smokey J.s“ in Berkeley gekostet. Der Besitzer stammt aus Texas und hat die Soßenrezepte von seinem Vater gelernt, der aus North Carolina kommt. In Texas, wo die Rinderherden die Hausschweine ersetzen, hat man das BBQ mit Rindfleisch entwickelt (das Fleisch heißt dann „beef brisket“, für Rinderbrust). Das haben wir auch probiert, es schmeckte sehr gut, aber herausragend war eindeutig das „pulled pork“. Die dritte Variante "baby back ribs" (spareribs, oder deutsch: Rippchen, von sehr jungen Schweinen) probieren wir beim nächsten Mal.

Wir werden wieder kommen.







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