Sonntag, 30. März 2014

*** HAPPY BIRTHDAY ***


Wie gern würde ich das Nachtleben in San Francisco erkunden. Aber dank meiner Tochter bleibt mir dieser Einblick in die amerikanische Kultur derzeit erspart. Ich habe es bisher noch nicht einmal ins Kino geschafft (was auch am fehlenden Auto liegt, das muss ich zugeben). Dafür lerne ich aber ganz andere Aspekte der amerikanischen Kultur kennen. Beispiel Kindergeburtstag: Helene war fast so aufgeregt, als wäre es ihr eigener gewesen, sie hat gemalt und Geschenkpapier gebastelt. Ihre geliebte Freundin ist drei geworden. Der Geburtstag wurde gebührend mit einer großen Kinderschar gefeiert. Die Lieblingsfarbe der Freundin ist Pink – ratet, welche Farbe die Deko hatte! Auch die Eistorte war rosa (schmeckte aber nach Minze …).





Es hatte mal wieder stark geregnet und die Party im Freien wurde ins großelterliche Haus verlegt. Die Kinder und dazugehörenden Elternteile stolperten zwar manchmal übereinander und Helene war von der Anzahl der Leute überwältigt, trotzdem machte es ihr großen Spaß! Besonders das Basteln nach dem Kuchenessen. Jedes Kind konnte ein Tütchen mit Tröte und rosa-glitzer Zauberstab mit nach Hause nehmen sowie die selbst dekorierte Maske.





Eines ist mir bei dieser Feier wieder aufgefallen: Auch wenn die Familien – vorzugsweise am Wochenende – gemeinsame Unternehmungen machen, spalten sich die Gruppen schnell in Männer und Frauen mit Kindern. Die Väter diskutieren dann über Politik oder was weiß ich was und die Mütter kümmern sich komplett um die Belange der Kinder. Wahrscheinlich denkt auch jede Frau, sie würde Missfallen bei anderen Frauen erregen, wenn sie sich zu den Männern gesellt. Kindererziehung scheint hier (das ist mein subjektiver Eindruck) meist noch Frauensache zu sein. Ich denke, dass das Elterngeld für Väter in Deutschland unsere Wahrnehmung und Aufgabenaufteilung bereits sehr verändert hat. Obwohl Falk und ich eine sehr klassische Rollenverteilung leben (was vor allem am ungleichen Einkommen liegt und der Ganz-und-Gar-Nicht-Wissenschaftler-Sein-Anforderung), finden wir das beide bisher auffällig rückschrittlich in Amerika. Das liegt sicher zum großen Teil auch daran, dass die Kinderbetreuung hier extrem teuer ist und dann natürlich vorzugsweise der Mann weiter arbeiten geht, weil Männerjobs auch in den USA besser bezahlt werden. Hier merken wir einmal mehr wie positiv der deutsche Sozialstaat wirkt. Aber zurück zum Thema:

Wenn Helene nächste Woche endlich bei ihrem Tagesvater anfängt, lernt sie sicher noch andere potentielle Geburtstagskinder kennen. Da dort aber mehr Jungs als Mädchen betreut werden, ist die rosa Gefahr nicht so groß (also wahlweise Dinos, Piraten oders Cars... als Motto?!). Ich hoffe also darauf, dass ich demnächst zwar nicht nachts, aber dennoch am Tage auch andere kulturelle Erfahrungen außerhalb der Mütterwelt sammeln kann, wie gerne will ich mir Museen anschauen und die kleinen unabhängigen Buchläden und Second Hand Shops! Und vielleicht kann ich tatsächlich auch mal wieder arbeiten ... Ich werde berichten!

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