Donnerstag, 13. Februar 2014

Welcome to California

Der erste warme Sonnentag. Helene und ich machen unsere erste kleine Wanderung durch den Tilden Regional Park. Wir gehen ein paar Meter in den Park hinein und fühlen uns wie in der Wildnis! Meine Tochter glaubt, sie sei ein Wurzelkind, und kriecht in einen hohlen Baumstumpf. ("Die Wurzelkinder" von Sibylle von Olfers haben es ihr angetan.)


Wir wandern weiter den Berg hoch und genießen eine fabelhafte Aussicht auf San Francisco, die Golden Gate Bridge von Nebelschwaden umhüllt. Hier oben auf dem Berg knallt die Sonne bei 21 Grad Celsius (ich bin immer noch am Umrechnen und lernen: 70 Grad Fahrenheit) auf unsere Köpfe, wir sind noch nicht auf Sommer eingestellt und haben einfach zu viele Sachen an!


Ich sauge diese kalifornischen Sonnenstrahlen auf, die letzten Wochen waren einfach zu grau für mich!!! Dazu der leicht exotische Frühlingsduft, herrlich! Helene rast auf dem Balkon hin und her und durch die Wohnung in den Hof und wieder zurück, auch sie blüht durch die Sonne geradezu auf. Die ersten zehn Tage in der neuen Umgebung sind an unserem Kind nicht spurlos vorbei gegangen. Sie erzählt immer wieder: "Das nicht mein Haus!" Und trennt sorgsam ihr eigenes, mitgebrachtes Spielzeug von dem, was hierher gehört. Sie erzählt von ihren Freundinnen bei der Tagesmutter in Leipzig und dass sie den Opa vermisst.

Ich selbst habe ja den ein oder anderen Anflug von Heimweh und denke: Wo bin ich eigentlich hier gelandet?! Wer hätte gedacht, dass der Service von Amazon in Deutschland besser ist als hier? Oder warum nur sind Lebensmittel so verdammt teuer, selbst Milch und Brot? Und warum kann man an einer Bushaltestelle keinen Fahrplan aufhängen (stattdessen muss man eine Service-Hotline anrufen, die einem die nächste Abfahrt durchsagt, und diese meist im Halbstundentakt...) Und schließlich: Mussten wir unbedingt ganz oben auf dem Berg wohnen? Wir sind doch das Bergsteigen null gewohnt und müssen wegen unserem Kleinkind auch noch einen erhöhten Schwierigkeitsgrad bewältigen! Aber heute habe ich auch zum ersten Mal einen Sonnenuntergang von hier oben bestaunt. Photoshop hätte es nicht besser hinbekommen. Es war einfach überwältigend schön!


Und dann fühle ich mich wie im Urlaub und mache Ausflugspläne fürs Wochenende (auch wenn neuer Regen angesagt ist - egal!). Der Jetlag ist zum Glück überwunden und es gibt einfach so viel zu entdecken! Welcome to California!






1 Kommentar:

  1. Hallo Ruthie!
    WIe schön von Euch zu lesen!:-) Oh, ich liebe San Fransisco...da bekomme ich richtig Fernweh wenn ich deine tollen Bilder sehe und Berichte lese.
    Wünsche Euch ein gutes Ankommen und Einleben...aber das hört sich ja alles schon wunderbar an. Sei umarmt und gegrüßt aus deiner alten Heimat, Christina

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